Auch in diesem Jahr waren wir im Juni auf Tour in Schweden. Dieses Jahr sind wir erst einmal die Westküste entlang gefahren, um ein paar Tage in Bohuslän zu verbringen. Wir wussten zwar, das am 6. Juni der National-Feiertag ist, aber auf die Idee, dass dadurch die Schweden ein langes Wochenende hatten, waren wir nicht gekommen. Und dann war auch noch herrlichstes Wetter ...
Auf jeden Fall haben wir es dann gemerkt, als wir am Samstag nach Marstrand kamen. Das Parkplatzangebot war riesig, nur leider waren alle belegt. Und Menschenmassen waren unterwegs ... So haben wir leider nicht viel gesehen und waren letztendlich froh, als wir auf Orust in Stocken einen Campingplatz fanden. Ab Sonntagabend war dann wieder Ruhe in Bohuslän.
Wir haben dann über zwei kleine Fähren die Insel verlassen und Fiskebäckskil sowie Smögen einen Besuch abgestattet. Wir waren fast alleine auf der Smögenbryggan, nichts los, und das so kurz vor der Hauptsaison. Nach einer Zwischenübernachtung in Fjällbacka haben wir noch einen Abstecher nach Havstensund gemacht.
Weiter ging es dann ins Landesinnere, natürlich nicht ohne die beeindruckenden Felszeichnungen von Vitlycke und Tannum noch zu besuchen. Dalsland war unser nächstes Ziel, hier hatte vor ziemlich genau 20 Jahren unsere Leidenschaft für Schweden begonnen. Da war ein kurzer Stopp am Stora Le einfach Pflicht.
Der Wind, der uns die letzten Tage manchmal genervt hatte, machte Pause, aber damit kam eine neue Plage: die Mücken. Nicht die normalen, sondern die ganz kleinen, die Knott, wie sie in Schweden heissen, gegen die man so gut wie keine Chance hat. Es war schon schade, dass wir den Abend am Stora Bör im Wohnmobil verbringen mussten, aber Tausende dieser kleinen Plagegeister zwangen uns dazu.
Am nächsten Morgen ging es dann auch gleich wieder auf Achse, so richtig wussten wir noch nicht, wo es lang gehen sollte. Nach einem Besuch in Arvika und dem Abklappern von ein paar Campingplätzen, die aber entweder schon belegt waren (viele Dauercamper) oder uns einfach nicht gefallen haben, entschlossen wir uns, bereits jetzt Kurs auf Tiveden zu nehmen. Wie schon in den letzten Jahren wurden wir doch äusserst freundlich empfangen und richteten uns unten am Seeufer für die nächsten Tage häuslich ein.
Leider spielte das Wetter nicht mehr so ganz mit, so dass wir nur ganz wenige Abende unten auf dem Bootssteg geniessen konnten. Es war einfach für die Jahreszeit zu kalt. Nach einer schönen Mittsommer-Feier mit abendlichem Mittsommerbuffet hiess es dann aber, wieder einmal Abschied nehmen.
Unterwegs zur Ostküste unternahmen wir noch einen kleinen Ausflug zur Kvilleken, einer mehr als tausendjährigen Eiche, die zu den ältesten in Europa zählt. Zwischenstopp wurde in Oskarshamn gemacht, wo wir von unserem Wohnmobil aus direkt auf die Ostsee und die felsige Küste schauen konnten.
Ein Abstecher ins Glasreich durfte natürlich nicht fehlen. In Kosta hat es uns überhaupt nicht gefallen. Ein riesiges Outlet-Center ist dort entstanden, ohne irgendwelchen Bezug zur Tradition der Glashütte, eigentlich nur reine Geschäftemacherei. Auch das Angebot in Verkaufsraum der Glashütte hat uns enttäuscht, hatten wir doch bei früheren Besuchen immer etwas gefunden, was uns gefallen hat. Schnell ging es weiter nach Bergdala. Dort ganz das Gegenteil, klein, aber fein, und vor allem ohne Rummel drumherum. Und wieder wanderte ein schönes Stück mit dem blauen Rand in unseren Besitz.
Öland hiess unser nächstes Ziel. Dieses Jahr war der Campingplatz in Kyrketorp unser Ziel. Er liegt im nördlichen Teil der Insel in der Nähe von Böda direkt am kilometerlangen Sandstrand. Von hier aus unternahmen wir Ausflüge zum Trollwald, nach Byxelkrok sowie der alten Steinschleif-Windmühle bei Gillberga am Kalmarsund.
Wir hatten in einem Touristenmagazin gelesen, das ganz in der Nähe ein Café mit einem Drachenladen aufgemacht hatte, und dem wollten wir, neugierig wie wir nun mal sind, einen Besuch abstatten. Es stellte sich heraus, dass die Betreiber Deutsche sind, die sich hier einen Traum verwirklichen. Eigentlich wollten wir ja nur kurz vorbei schauen und noch bis Kristianopel fahren, haben dann aber unsere Pläne spontan geändert, haben noch eine leckere Waffel gegessen und schließlich auch noch einen Drachen ausgepackt und die Kamera in die Luft geschickt. Wer im Norden Ölands unterwegs ist, sollte am Café Kex und Drakens koja, die direkt an der 136 kurz vor Böda liegen, nicht einfach vorbei fahren.
Wir haben uns dann Zeit gelassen und ein paar schöne Stellen auf der Insel aufgesucht, wenn leider auch die Sonne nicht mitspielte. Erst gegen Abend haben wir dann aufs Festland gewechselt. Mit einer Zwischenübernachtung in Bergkvara stand dann das Rosarium in Kristianopel auf dem Programm, das wir entgegen unserer ursprünglichen Absicht doch wieder mit einer neuen Rose im Gepäck verliessen.
Die letzten Tage verbrachten wir dann in Kivik, besuchten natürlich Kåseberga, um den tradionellen Sillburger zu geniessen und machten eine kleine Wanderung über den fast menschleeren traumhaften Sandstrand bei Mälarhusen. Leider war damit unser Urlaub schon wieder vorbei.