1. Alb-Drachenfest Laichingen
Zum ersten Mal fand an diesem Wochenende das Laichinger Drachenfest auf dem Gelände des Flugplatzes statt. Und zum ersten Mal waren wir dort auf Einladung der Albflyer mit einem Drachenstand vertreten. Nachdem wir am Freitagabend trotz Dunkelheit ohne Probleme das Festgelände gefunden hatten, bauten wir schnell unser Zelt auf (ansonsten hätten wir einige Probleme bekommen, in unserem doch recht kleinem Wohnmobil einen Schlafplatz zu finden).
Am Samstag morgen verhiess das Wetter nichts Gutes, doch wir hatten keine Zeit darauf zu achten, da wir sehen mussten, dass wir unseren Verkaufsstand fertig bekamen. Um vierzehn Uhr, gerade rechtzeitig zum Beginn des Festes, war es dann soweit. Leider hatte sich der Himmel nicht aufgeklart, grau in grau zeigte er sich, doch der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch. Und obwohl nur wenig Zuschauer den Weg zum Flugplatz fanden, wurden doch einige Aktionen durchgeführt wie ein z.B. ein eindrucksvoller Massenstart von 22 Fledermäusen.
Der Wind, sofern überhaupt vorhanden, zeigte sich in Bodennähe unberechenbar. So drehte er innerhalb von Sekunden um 180 Grad, die Fahnen im Aktivenlager zeigten in die eine, die Fahnen an den Verkaufsständen in die andere Richtung, und die Windhose am Hangar konnte sich nicht so recht entscheiden. Trotzdem gelang es, einige Genkis über das Tal hinaus zu ziehen. Die Höhenfreigabe lag bei 500 m, doch an diesem Tag war es beinahe unmöglich, soviel Schnur von der Rolle zu lassen.
Bei Einbruch der Dunkelheit wurde ein Heissluftballon direkt vor unserem Verkaufsstand aufgeblasen und leuchtete eindrucksvoll in der Dunkelheit. Auch wir wollten unseren Beitrag zum Nachtfliegen leisten, trotz fehlender Zuschauer haben wir unsere Uhls zur Musik geflogen. Leider fehlte der Wind und die Drachen waren völlig durchnässt, so dass wir laufen mussten, um sie in der Luft zu halten (für die nächste Gelegenheit müssen wir unbedingt noch eine Kurzfassung unserer Uhl-Musik zusammenschneiden, vier Minuten sind doch etwas lang, dafür reicht unsere Kondition einfach nicht mehr).
Der Abend endete beim gemütlichen Zusammensein im Vereinsheim, und als wir kurz nach Mitternacht unser Wohnmobil aufsuchten, war der Himmel sternenklar. Und es war saukalt.
Als wir am Sonntag Morgen aufwachten, trauten wir unseren Augen nicht: Am Himmel zeigte sich keine einzige Wolke, und rundherum war alles zugefroren. Und obwohl der Wetterbericht noch schlechteres Wetter vorausgesagt hatte, hielt sich der blaue Himmel den ganzen Tag über und lockte Unmengen von Zuschauern an, denen die kleine Gruppe von Aktiven etwas bieten musste und auch konnte.
Trotz der widrigen Windverhältnisse wurden immer wieder Drachen in den Himmel gezogen, wobei Leichtwindteile eindeutig im Vorteil waren. Aber sogar Original Steiff-Roloplans wurden, wenn auch nur kurz, vorgeführt. Am Nachmittag fand dann noch ein Drachenwettbewerb statt in drei Altersgruppen, wobei wir Aktiven selbstredend ausgeschlossen waren. Als die Sonne sich dann so langsam hinter den Bäumen verabschiedete, wurde es auch schnell unangenehm kalt und so leerte sich das Gelände schlagartig.
Es war ein schönes, gemütliches Drachenfest ohne Stress (auch wenn einmal der Begriff "Arbeitslager für Drachenflieger" aufkam). Und obwohl es das erste Fest in Laichingen war, konnte man die Organisation als perfekt bezeichnen. Wir haben uns an diesem Wochenende so richtig heimisch gefühlt, viele interessante Gespräche mit den Fliegern geführt und freuen uns schon jetzt auf das zweite Laichinger Drachenfest im nächsten Jahr.