Drachen in Schweden
Drachenausstellung in Örnsköldsvik 1996
Als wir z.B. 1996 eine Fahrradtour über 1500 km quer durch Schweden unternahmen, fiel uns unterwegs in einer Touristenzeitung eine Anzeige auf, die eine Drachenausstellung in Örnsköldsviks Museum ankündigte. Und wie es der Zufall wollte, lag Örnsköldsvik auf unserer geplanten Route, und so war uns klar, daß wir dieser Ausstellung einen Besuch abstatten mußten. Und so richteten wir den weiteren Verlauf unserer Tour so ein, daß wir abends kurz vor der Stadt auf einem Campingplatz unser Zelt aufstellen konnten.
Als wir am nächsten Morgen aufwachten, war uns noch nicht klar, daß dieser Tag uns derart eindringlich in Erinnerung bleiben würde. Leider jedoch nicht wegen des geplanten Besuches der Ausstellung. Obwohl wir am Abend noch einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt hatten, regnete es seit dem frühen Morgen in Strömen und sollte auch den ganzen Tag nicht mehr aufhören. Und was das Schlimmste war: Wir schwammen mit unseren Isomatten bereits im Wasser. Es dauerte ziemlich lange, bis wir uns überreden konnten, unsere Siebensachen naß zusammen zu packen und uns auf den Weg in die Stadt zu machen. Und als wir das Museum betraten, konnten uns nicht die bedauernden Blicke der anderen Besucher entgehen.
Aber jetzt zur Ausstellung: High-Tech-Drachen, so wie sie bei uns in Deutschland gang und gebe sind, konnte man hier vergeblich suchen. Eine Ecke mit einer größeren Auswahl an chinesischen Drachen war so ziemlich das einzige, was man in einer Ausstellung dieser Art hier vermutet hätte.
Doch die meisten Ausstellungsstücke waren einfach anders. Hergestellt aus - wie wir sagen würden - primitiven Materialien und Verbindungstechniken wie Folien, Bambus- und anderen Holzstäben, Klebeband usw. zeigten sie, daß man auch ohne viel Technik mit viel Kreativität schöne Drachen bauen kann. Besonders begeistert hat uns eine Centipede aus Papptellern, seitlich garniert mit Messer und Gabel. Über die Flugtauglichkeit dieser Kreation können wir natürlich keine Aussage machen, aber alleine um die Idee beneiden wir den Erbauer.
